Odenwald - Event bei Seeheim-Jugenheim, 23. - 26.09.2021
Endlich! - Das erste und einzige Mehrtages-Event des Jahres 2021 konnte nach langer Abstinenz Ende September stattfinden. Ausgangspunkt für unsere Exkursionen durch den Odenwald war das Lufthansahotel in Seeheim-Jugenheim.
Donnerstags war der Anreisetag. Bis spätestens 18:00 Uhr sollten die Event-Teilnehmer im Hotel eintreffen, um das gemeinsame Abendessen ab 18:30 Uhr zu genießen. Wer es sich zeitlich leisten konnte, der traf bereits im Laufe des Nachmittags ein. Ich selbst verfolgte für die Anreise eine Strategie, die sich bereits mehrfach als sinnvoll und angenehm erwies. Mein Event begann bereits am Donnerstagmorgen. Das Gepäck war längst im Auto verstaut und die Anreise wurde als „Lustfahrt“ durch den Odenwald zelebriert.
Am frühen Nachmittag erreichte ich unser Ziel in den Hügeln über Seeheim. Die markante „Lufthansa-Finne“ ragte stolz aus der Rasenfläche vor dem weitläufigen Hotel-Komplex. Während der Suche nach einem adäquaten Parkplatz traf ich unseren 1. Vorsitzenden, der ebenfalls auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz war.
Das Hotel verfügt über ein mehrstöckiges Parkhaus und weitere Außenparkplätze, aber alle Plätze waren belegt - und das am Donnerstagnachmittag! Klar - das Hotel beherbergt viele Tagungsgäste und Tagungen finden nun mal eher während der Woche statt. Der Not gehorchend stellten wir unsere Fahrzeuge also erst einmal auf der einzigen noch freien Fläche ab. Es war der Busparkplatz. Das Gepäck verblieb zunächst in den Fahrzeugen und wir betraten die riesige Lobby, um uns anzumelden und die Lage zu sondieren.
Auf der großen Terrasse mit Blick ins Tal genossen wir unseren ersten Café und man versprach uns, dass die Fahrzeuge nicht abgeschleppt würden. Mittlerweile gesellte sich auch der 3. Vorsitzende hinzu und wir machten Pläne für den verbleibenden Nachmittag, denn es galt einige Programmpunkte des Events zu aktualisieren. Man muss eben flexibel sein in der heutigen Zeit.
Inzwischen waren die meisten Teilnehmer angereist und nach einigen Kaltgetränken im Freien, wurde es Zeit, sich ums Abendessen zu kümmern. Das riesige Büfett war eine Offenbarung. Die Hotelküche ist so vielfältig und abwechslungsreich, dass es unmöglich ist, sich durch das gesamte Büfett durchzuprobieren. Und die Qualität der dargebotenen Speisen ist über jeden Zweifel erhaben. Aber damit nicht genug – im Preis inkludiert waren Softdrinks, aber auch alkoholische Getränke wie Bier und Wein. Dies ist in deutschen Hotels eher unüblich, doch die Gäste genossen diese Regelung offensichtlich. Der erste Abend endete – wie nicht anders zu erwarten – an der Bar.
Der Freitag: Die Besichtigung der Pfungstädter Brauerei stand auf dem Programm. Per Calimoto schlängelten wir unsere Fahrzeuge auf typischen Odenwald-Straßen in Richtung Pfungstadt. Dank einer großzügigen Spende von Lars Eisenblatt, durften wir unsere Fahrzeuge direkt im Innenhof der Brauerei parken. Der Senior-Braumeister erwartete uns bereits vor dem Besucher-Schalander.
Bevor wir zur kurzweiligen und informativen Führung aufbrachen, verkosteten wir schon mal das eine oder andere Erzeugnis aus Hopfen und Malz. Aber keine Sorge – es gab auch alkoholfreie Getränke.
Nach dem Brauereirundgang – es war immerhin schon fast 14:00 Uhr - freuten wir uns über eine rustikale Vesper-Platte, welche im Besucher-Schalander für uns vorbereitet war.
Für den verbleibenden Nachmittag war ursprünglich ein Besuch des ESA-Satellitenkontrollzentrums in Darmstadt vorgesehen. Aufgrund der Corona-Situation war dies leider nicht möglich. Nach kurzem Brainstorming und einem Anruf stand die Entscheidung fest und wir steuerten die Kuralpe Kreuzhof an. Den meisten von uns war diese Destination noch in guter Erinnerung, denn während unseres Tagesausflugs im Juni, besuchten wir das Lokal schonmal. Im malerischen (Bier)-Garten genossen wir Café und Kuchen.
Auf der Rückfahrt zum Hotel sahen wir quasi im Augenwinkel bereits die Burg Frankenstein. Dort fand zu späterer Stunde unser Abendessen statt. Selbstredend inspizierten wir zuvor die Burganlage gründlich.
Anschließend sorgten wir im Burg-Restaurant für das leibliche Wohl. Unnötig zu erwähnen, dass der Tag dann wieder an der Hotel-Bar seinen Abschluss fand.
Der Samstag: Die Mathildenhöhe am Rand der Darmstädter Innenstadt ist seit kurzem Weltkulturerbe. Kein Wunder also, dass dieses architektonische Kleinod von uns besucht werden musste. Als wir dort eintrafen, wartete vor dem Hochzeitsturm gerade eine Hochzeitsgesellschaft auf das Brautpaar. Der Hochzeitsturm ist ein beliebter und stark frequentierter Ort, um sich dort das Ja-Wort zu geben. Pech für uns, denn wir konnten deshalb den Turm nicht besichtigen.
Dennoch hat sich der Abstecher dorthin gelohnt. Nachdem wir in individuellen Grüppchen den Park und die Bauwerke auf uns wirken ließen, gönnten wir uns zur Abrundung in der malerischen Parkanlage unter schattenspendenden Bäumen einen Snack, bevor der nächste Programmpunkt in Angriff genommen wurde.
Die Organisatoren meinten es gut mit uns und entdeckten nach intensiver Recherche im World-Wide-Web das Cafe Bauer in Grasellenbach. Das Lokal lockte mit Riesenwindbeuteln. Da konnten unsere Leckermäuler nicht widerstehen. Zu dumm nur, dass die Gaststätte „in the middle of nowhere“ angesiedelt ist und nur über teilweise unbefestigte Waldwege zu erreichen war.
Während meiner Anreise zum Event wollte ich - nichts Böses ahnend - das Etablissement schon mal in Augenschein nehmen und strauchelte bereits am Ortsausgang mit dem Evora an einer quer zur Straße verlaufenden Regenrinne aus Kopfsteinpflaster. Ich schilderte also der Gruppe meine gemachten Erfahrungen und für mich war klar, dass ich eine Alternative finden werde. Doch die Windbeutel waren zu verlockend und so machten sich einige von uns zu Fuß auf den 1.5 Kilometer langen Weg durch das Wäldchen. Andere muteten ihren Fahrzeugen die Offroad-Einlage zu. Das Café empfing seine Gäste mit dem Charm der sechziger Jahre, aber die Riesenwindbeutel hielten, was sie versprachen.
Derweil entdeckte ich mit meinem Beifahrer, Maximilian Rader, im Ortskern das Café am Markt. Dort gab es zwar keine Windbeutel, aber erstklassigen Kuchen.
Im Übrigen war das Cafe am Markt stilvoll eingerichtet und die Wirtin vermittelte eine familiäre Atmosphäre. So bekam also jeder das, worauf er Wert legte.
Später trafen wir uns alle wieder im Hotel und genossen unseren letzten Abend gemeinsam. Selbstredend war zu fortgeschrittener Stunde die Hotelbar wieder ein beliebter Anlaufpunkt. Die Bedienung mit dem netten amerikanischen Akzent hatte uns mittlerweile richtig liebgewonnen und umsorgte uns mit „Kaltschalen“ und dergleichen.
Plötzlich heulten Alarmsirenen und das Personal forderte uns freundlich, aber mit Nachdruck auf, die Räumlichkeiten des Hotels zu verlassen. Feueralarm! Alsbald rückte die Feuerwehr mit mehreren Mannschaftswagen an. Feuerwehrleute stürmten im Vollschutzanzug ins Hotel und suchten nach der Ursache des Alarms.
Nach etwa 30 Minuten gab es Entwarnung. Vermutlich rauchte jemand „Bahngleise“ im Hotelzimmer. Vom Lotus Club konnte es keiner gewesen sein, denn wir waren ja alle an der Bar.
Und plötzlich war es schon wieder Sonntag. Im Laufe des Vormittags folgte unweigerlich der unangenehmste Teil eines jeden Events. Koffer packen, „Henkersmahlzeit“ und „tränenreiche Verabschiedung“.
Den Organisatoren gebührt ein besonderer Dank für ihre Mühe. Schon in normalen Zeiten ist es nicht einfach ein perfektes Event zu organisieren. Umso mehr ist diese Leistung in Corona-Zeiten zu schätzen, wo sich wöchentlich die Bedingungen ändern können.
Quellennachweis
Text: Uwe Michael Zerrweck
Fotos: Uwe Michael Zerrweck