Aktivitäten
Abschluß - Event bei Ulmet, 23. - 25.09.2011
Das Bodensee-Event war gerade mal ein paar Wochen her und schon durften wir uns auf das nächste Clubtreffen freuen. Auf der Einladung stand in großen Lettern: Abschluss-Event. Abschluss-Event? Ja, die Saison hatte gefühlt gerade erst begonnen und schon stand das Abschluss-Event vor der Tür. Unglaublich! Man kann über den Sommer 2011 sagen was man will, aber das Wetter war an allen Club-Event-Termin hervorragend. Das Abschluss-Event machte da erfreulicherweise keine Ausnahme.

Freitag, 23. September: Die Reise führte uns diesmal ins Pfälzer Bergland nach Ulmet. Im Hotel Felschbachhof bezogen wir Quartier. Die ersten Teilnehmer reisten bereits am frühen Freitag-nachmittag an.
Das offizielle Programm sollte so gegen 18:00 Uhr beginnen. Die Begrüßung fand mit einem Glas Schampus in der Hand vor der Finnhütte im Freien statt. Es waren zwar noch nicht alle Gäste anwesend, jedoch wurde schon der Schwenkgrill, auf welchem bereits die Lachshälften brutzelten, erwartungsvoll beäugt.
Also wurde das Büfett in der Finnhütte eröffnet. Die Wirtin erklärte uns, dass die Finnhütte, welche an diesem Abend exklusiv für uns reserviert war, ein originalgetreuer Nachbau ist. Die Hütten in Finnland seien nur etwas kleiner. In der rustikalen Atmosphäre gab es neben dem Glühlachs vom Grill selbstverständlich auch reichlich Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts. Während des Barbeques trafen noch einige Nachzügler ein. Nach einem späten Abendessen und einigen Kaltschalen legte sich bei diesen dann langsam der Ärger über die verspätete Anreise.
Samstag, 24. September: Der Morgentau lag noch auf unseren Fahrzeugen, als wir um 9:15 Uhr nach Altenglan aufbrachen. Nach kurzer Fahrt parkten wir auf dem für uns reservierten Parkplatz. Von dort aus wurden wir mit dem Bus zum Startpunkt unserer Draisinentour nach Lauterecken gebracht. Eine Draisinentour, das war für alle etwas ganz Neues. Entsprechend gespannt und neugierig betrachteten wir am Bahnsteig diese seltsamen Vehikel. Die Draisine ist eine Mischung aus einem kleinen Eisenbahnwagon und zwei Fahrrädern, welche sich durch Muskelkraft auf Bahngleisen bewegen lässt. Nach einem kurzen Briefing vom Draisinenpersonal, verteilte sich unser Grüppchen auf die bereitgestellten Fortbewegungsmittel. Die Warnung, nicht von der fahrenden Draisine ab- und aufzuspringen, verhallte im Fahrtwind. Diese Ignoranz sollte sich später bei einigen Teilnehmern noch übel rächen.
Die Draisinen bieten jeweils Platz  für vier Personen, wobei zwei Personen aktiv am Vortrieb beteiligt sind. Der Streckenverlauf hat fast keine Steigungen und ist im malerischen Glantal eingebettet. Sportliche Höchstleistungen wurden also nicht erwartet. Nun ist aber der gemeine Lotusfahrer dafür bekannt, Fahrstrecken von A: nach B: eher zügig zurückzulegen. Wen wundert es also, dass sich eine gemütliche Draisinentour zu einem kleinen Wettrennen steigerte. Überholen war allerdings unmöglich. Waren wir doch alle auf dem selben Gleis unterwegs.
Und da gab es noch eine Schwierigkeit. Die Bahntrasse kreuzte mehrere öffentliche Straßen. Im Gegensatz zu den Schienenfahrzeugen der Bundesbahn, waren unsere Draisinen nicht vorfahrts-berechtigt. So musste der Tross immer wieder abbremsen. Der Bahnübergang musste von einer Person gesichert werden Auch für die Bedienung der Schranken waren wir zuständig. Um diesen Vorgang zeitlich zu optimieren, stieg jeweils ein Besatzungsmitglied bereits während der Anfahrt zum nächsten Bahnübergang aus, legte zu Fuß einen Zwischenspurt ein und machte an der Kreuzung alles klar für die Überfahrt. Sobald die Draisine die Kreuzung passiert hatte, mussten die Bahnschranken wieder betätigt werden. Erst dann konnte der Abgesandte die Verfolgung seiner Draisine aufnehmen und wieder zusteigen. Einige von uns - und ich spreche da aus eigener Erfahrung - unterschätzten die Schwierig-keit, sich zu Fuß im geschotterten Gleisbett zu bewegen. Das Ab- und Aufsteigen während der Fahrt hatte ebenfalls seine Tücken. Das Resultat waren geschwollene Knöchel, blutige Schienbeine und eine Rippenprellung. Da sich die Blessuren auf verschiedene Teilnehmer verteilten und der Lotusfahrer ohnehin hart im Nehmen ist, konnte die Veranstaltung planmäßig fortgesetzt werden. Das alte Sprichwort: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ hatte hier seine Berechtigung.
Nach etwa halber Strecke machten wir bei der Ölmühle von St. Julian eine Rast. Unsere Fortbewegungsmittel wurden mit vereinten Kräften aus den Schienen gehoben um sie daneben zu parken. So viel körperlicher Einsatz macht hungrig. Die mitgebrachten Lunchpakete wurden geplündert. Danach besichtigten wir die liebevoll renovierte und voll funktionsfähige Ölmühle. Angetrieben wird die Mühle von einem Wasserrad. Da der Bach, welcher einst die Mühle betrieb, umgeleitet wurde, kommt heute bei den Vorführungen eine elektrische Wasserpumpe zum Einsatz. Wir erfuhren viel über den Beruf des Müllers und waren erstaunt darüber, wie clever und wohl durchdacht schon damals die Mühlen gebaut und betrieben wurden.
Nach der kurzweiligen Museumsmühlen-Führung lag die zweite Draisinen-Etappe vor uns. Unsere Vehikel wurden wieder auf die Schienen gesetzt und weiter ging die amüsante Fahrt. Am Ziel in Altenglan angekommen, wurden wir auf der Terrasse des Gasthauses bereits mit Kaffee und Kuchen erwartet. Das Lokal war zu früheren Zeiten ein Bahnhof und trägt bezeichnenderweise den Namen „Gleis 3“. Hier erholten wir uns bei schönstem Sonnenschein von den Strapazen.
Die Zeiger der Bahnhofsuhr standen auf 15:00 Uhr und wir hatten eine weitere Ausfahrt vor uns. Diesmal aber mit unseren eigenen Fahrzeugen. Die Route führte von Altenglan über den Potzberg nach Gimsbach und Bledesbach. Vorbei an der Burg Lichtenberg führte unser Weg wieder zurück.
Nach unserer Ankunft im Hotel blieb noch genügend Zeit, um vor dem Abendessen die neu eröffnete Saunawelt zu nutzen. Später trafen wir uns bei der Rezeption zu einem kleinen Umtrunk. Die Hotel-Chefin reichte uns Fingerfood. Sahen wir wirklich so hungrig aus? Gegen 19:00 Uhr betraten wir den liebevoll dekorierten Saal um das 4-Gänge Menü mit Wahlhauptgang zu genießen. Es gab Crèpestarte mit Parmaschinken an Blattsalat. Jakobsmuscheln und Muschelcreme mit Perlgraupenrisotto wurde als nächstes gereicht. Dann hatte man die Wahl zwischen Seeteufel mit Tomatensauce und schwarzen Spaghettinudeln oder gefülltem Kaninchenrücken mit Kartoffelmouse. Zur Nachspeise gab es hausgemachtes Vanilleeis im süßen Körbchen und Pflaumenragout.
Die Jahreshauptversammlung 2011: Nach dem Abendessen rief der 1. Vorsitzende, Ralf Bunn, die anwesenden Mitglieder und Gäste zur Jahreshauptversammlung. Nach seinem Bericht über die zurückliegende Saison, ergriff der 2. Vorsitzende und Event-Manager, Günther Losacker, das Wort. Er gab uns einen Ausblick auf die geplanten Aktivitäten für die Saison 2012. Lars Eisenblatt, unser Schatzmeister, referierte in Wort und Bild über die finanzielle Lage des Clubs. Zum Schluss zog der Ehrenvorsitzende, Hugo Schneider, ein positives Resümee und blickte zuversichtlich in die Zukunft. Nach der Jahreshauptversammlung stand für die Nichtraucher der Wintergarten und für die Raucher die direkt danebengelegene Hotelbar für den Ausklang des Abends zur Verfügung.
Sonntag, 25. September: Nach dem guten Felschbachhof-BIO-Fitness-Frühstücks verabschiedeten wir uns voneinander und fuhren durch das schöne Pfälzer Bergland in alle Himmelsrichtungen in die Heimat. Die Gewissheit, dass wir uns auch während der Wintermonate einige Male treffen würden, machte den Abschied etwas leichter.
Quellennachweis
Text: Uwe Michael Zerrweck
Fotos: Uwe Michael Zerrweck, Martin Brandenburg