Bayern - Event bei Bad Aibling
vom 26.05.2016 bis 29.05.2016
Es war bereits im Vorfeld klar. Das diesjährige LCD-Bayern-Event sollte großartig werden. Und so kam es ja
auch. Aber der Reihe nach: Für die meisten Teilnehmer begann das Abenteuer bereits am Mittwoch, den
25. Mai mit der Anreise. Unser Clubmitglied aus dem hohen Norden, Thorsten Schulz, war sogar schon seit
Montag gemeinsam mit seiner Gattin am Ort des Geschehens. Für unseren 1. Vorsitzenden, Günther
Losacker begann das Event am Dienstag, denn er legte in der Marxzeller Mühle eine Zwischenübernachtung
ein. Die Marxzeller Mühle ist bekanntlich unsere Stammtisch-Location für den Raum Baden. Am
Mittwoch traf man sich dort zu einem ausgiebigen Frühstück, um danach gemeinsam mit vier Fahrzeugen
in Richtung Bayern aufzubrechen. So war der Plan. Aber Hartmut Lindloff informierte uns, dass sein Evora
noch nicht startklar sei und so wurde aus dem geplanten Quartett ein Trio.
Die Anreise: Getreu dem Motto - „der Weg ist das Ziel“ wollten wir bereits während der Anreise etwas
Spaß haben und wählten nicht die schnellste, sondern eine schöne Reiseroute. Es war eine gesunde
Mischung aus einigen Autobahn-Kilometern und schönen Landstraßen. Natürlich legten wir eine ausgiebige
Mittagspause ein. Auf der Terrasse des Gasthauses Wiesenbräu, mit Blick auf den Buxheimer Weiher,
nahmen wir eine leichte Mahlzeit zu uns. Buxheim liegt übrigens ganz in der Nähe von Memmingen. Wir
hatten also bereits mehr, als die Hälfte der Anreise geschafft. Unser nächstes Zwischenziel war Bad Tölz.
Dort trafen wir die norddeutsche Fraktion, die Schulzens, im Eiscafe Anja’s sweet kitchen. Am späten
Nachmittag kamen wir in Bad Aibling an. Nachdem wir unsere wirklich großzügig bemessenen Zimmer des
B&O Parkhotels bezogen hatten, trafen wir auf der Hotel-Terrasse weitere Event-Teilnehmer und hatten
noch einen angenehmen Abend.
Donnerstag, 26. Mai: Thomas Jahn, Clubmitglied des LCD, Kurdirektor von Bad Aibling und Event-Organisator,
überreichte uns bereits am Vorabend neben einem kleinen Willkommens-Geschenk die Durchfahrtsgenehmigungen
zum Startbereich der Bavaria Historic. Heuer stand nämlich die Marke Lotus im
Mittelpunkt und bekam exklusiv einen eigenen Bereich auf der großen Wiese vor Schloss Maxlrain zur
Verfügung gestellt. Dort präsentierten wir bei herrlichstem Sonnenschein den zahlreichen Zuschauern
unsere Fahrzeuge. Am frühen Nachmittag, kurz vor dem Start des Prologs der Rallye wurde der wunderschöne
Lotus Esprit Essex unseres Ehrenvorsitzenden, Hugo Schneider, der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Majestätisch rollte er auf die Startrampe. Wolfgang Leikermoser, bekannter Moderator des Radiosenders
Antenne Bayern, führte das Interview und Hugo beantwortete alle Fragen gewohnt professionell.
Das örtliche Fernsehen, rtv führte ebenfalls einige Interviews mit Clubmitgliedern und sendete einen
vierminütigen Bericht, welcher sich ausschließlich mit der Marke Lotus und dem Lotus-Club-Deutschland
befasste. Das hat man auch nicht alle Tage!
Am späten Nachmittag brachten wir unsere Fahrzeuge zurück ins Hotel und eigentlich wäre es ein perfekter
Tag gewesen. Aber leider war die Stimmung getrübt, denn am Rande der Veranstaltung ereignete
sich ein tragischer Unfall. Die Fahrerin eines Ford Mustang – es war keine Teilnehmerin der Rallye – verlor
die Kontrolle über das Fahrzeug und raste in die Zuschauermenge. Daraufhin wurde der Prolog abgebrochen.
Rettungshubschrauber flogen die zum Teil Schwerstverletzen ins Krankenhaus.
Nachdem wir uns im Hotel etwas erholen konnten, brachte uns ein Shuttle in den urigen Biergarten des
Braustüberl Maxlrain. Bei Schweinshaxen mit Knödel und anderen bayerischen Köstlichkeiten sammelten
wir neue Kräfte. Später brachte uns der Shuttle wieder zurück ins Hotel. In der Campus Bar, direkt am Pool,
ließen wir den Tag bei einigen Kaltschalen ausklingen.
Freitag, 27 Mai: Thomas Jahn gab uns insgesamt drei Routen zur Auswahl. Neben den Roadbooks wurden die
Streckenführungen zusätzlich digital zur Verfügung gestellt, so dass man den Streckenverlauf auf dem Navi
oder im Smartphone mit entsprechender APP nachverfolgen konnte. Jede Route stand unter einem
bestimmten Motto. Da gab es „Oberbayern - kulinarisch“, „Oberbayern - Kultur und Tradition“ und
„Oberbayern - Kurven ohne Ende“. Für viele von uns war die Variante „Kurven ohne Ende“ am reizvollsten.
Mit einer Länge von über 260 Kilometern über Berg und Tal, war es allerdings auch die längste. Außerdem
gab es hochinteressante Zwischenziele. Obwohl uns bewusst war, dass wir am Abend noch einen festen
Termin hatten, nämlich die „Bad Aiblinger Oldie Night“, nahmen wir die Strecke unter die Räder, denn das
Wetter drohte am nächsten Tag zu kippen.
Im Nachhinein betrachtet war es die richtige Entscheidung. Die Streckenführung war genial und für die
Rossfeld Höhenstraße bezahlten wir gern eine Maut von 8,00 €. Das Hans-Peter Porsche TraumWerk,
eines der Zwischenziele, hat mich persönlich dermaßen begeistert, dass ich unbedingt nochmal dort hin
muss. Aber auch den anderen Teilnehmern hat es sehr gut gefallen und wir verbrachten dort so viel Zeit,
dass unser Zeitplan aus den Fugen geriet. Irgendwann war klar, dass wir den für uns organisierten Shuttel
vom Hotel zur Oldie Night nicht rechtzeitig schaffen, selbst wenn wir den direkten Rückweg über die
Autobahn wählen würden. Aber wir kennen ja das Organisationstalent unseres Kurdirektors. Ein Anruf
genügte und es wurde ein zusätzlicher Shuttle-Service organisiert, der uns Nachzügler eine Stunde später,
als ursprünglich geplant, vom Hotel abholte.
Apropos Organisationstalent: Bei der Oldie Night ist ganz Bad Aiblig auf den Beinen und der Innenstadtbereich
gleicht einem großen Freiluftmuseum, denn die Fahrzeuge der Rallye-Teilnehmer sind dort
geparkt. Es ist nicht üblich und eigentlich unmöglich, einige der begehrten Sitzplätze auf der Festmeile zu
reservieren. Aber Thomas Jahn machte das Unmögliche möglich und reservierte exklusiv für den Lotus-
Club Tische und Bänke. Die Life-Band „Wirtschaftswunder“ heizte mächtig ein, so dass wir das herannahende
Unwetter ignorierten. Erst als es anfing zu regnen suchten die Wasserscheuen ein trockenes
Plätzchen. Der Rest feierte unbeeindruckt weiter. Später brachte uns der Bus-Shuttle zurück ins Hotel, wo
die Campus Bar wieder auf uns wartete.
Samstag, 28. Mai: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Es standen ja noch zwei Routenvorschläge zur Verfügung.
Wir entschieden uns für die kulinarische Variante. Die hoch auf dem Berg gelegene Speckalm war eines der
angepeilten Ziele. Um dorthin zu gelangen, fuhren wir abermals über eine Mautstraße. Die Aussicht
entlang der Strecke war atemberaubend und die konnten wir in vollen Zügen genießen, denn es gab ein
Überholverbot und wir durften für eine gefühlte Ewigkeit einem landwirtschaftlichen Fahrzeug
hinterherschleichen. Somit liefen wir auch nicht Gefahr die Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h zu
überschreiten. Aber sei’s drum. Die Atmosphäre der urigen Speckalm entschädigte uns für alles.
Bei der Weiterfahrt teilte sich unser Konvoi auf. Ein Grüppchen von vier Fahrzeugen steuerte als nächstes
die Whiskybrennerei Slyrs am Schliersee an. Unserem 1. Vorsitzenden, Günther Losacker und meiner
Wenigkeit war die Location wohl bekannt, denn bei unserem Bayern-Event 2009 hatten wir dort bereits
eine Verkostung und Führung durch die Brennerei. Wohl wissend, dass Thomas Jahn gerne an diesem
Getränk nippt, haben wir für ihn eine Flasche des edlen Tropfens - als Dankeschön für die tolle Event-Organisation - mitgenommen.
Leider sollte die Wetterprognose recht behalten. Nachmittags begann
es zu regnen. Wir beschlossen, die Route abzukürzen und uns im Hotel
seelisch und moralisch auf den bevorstehenden Grillabend vorzubereiten.
Als das Barbecue gegen 20:00 Uhr begann, hatte sich der
Regen verzogen und wir konnten den Abend auf der Terrasse, direkt
neben dem Grill genießen. Als die Abendsonne die Berge in ein
magisches Rot tauchte, wurden wir etwas wehmütig, denn am
nächsten Tag begann die individuelle Rückreise.
Quellennachweis
Text: Uwe Michael Zerrweck
Fotos: Uwe Michael Zerrweck, Nguyen-Dien Nguyen