Aktivitäten
Harz - Event bei Northeim, 27. - 29.09.2018
Typischerweise treffen sich die Event-Teilnehmer am Anreisetag im Hotel unserer Wahl, um an den folgenden Tagen eine schöne gemeinsame Zeit zu verbringen. Diesmal wurde diese Regel gebrochen. Unser Treffpunkt war zunächst der PS-Speicher in Einbeck. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich um ein „Auto Museum“ der besonderen Art. Aber der Reihe nach …
Donnerstag, 27. September: Getreu dem Motto „der Weg ist das Ziel“ trafen sich einige Teilnehmer bereits während der Anreise, um schon vor dem offiziellen Beginn des 4-tägigen Events möglichst viel Spaß zu haben. Im konkreten Fall waren die Protagonisten Ralf Bunn, Werner Kiehne, Günther Losacker und meine Wenigkeit nebst Beifahrerin Emmi. Treffpunkt war die Raststätte Reinhardshain. Von dort aus hatten wir noch etwa 200 Kilometer Strecke vor uns, welche unter Vermeidung der Autobahn auf schönen Sträßchen absolviert wurden. Natürlich nahmen wir uns auch die Zeit für eine Café-Pause.
Am PS-Speicher angekommen, wurden die Fahrzeuge von Günther und Ralf während einer spektakulären Aktion in den Raum verfrachtet, in welchem später das gemeinsame Abendessen stattfand. Spektakulär deshalb, weil mit Hilfe eines Transporters, der quasi als Hebebühne fungierte, eine Rampenhöhe von etwa einem Meter überwunden werden musste. Weitere Teilnehmer trafen nach und nach ein und durften an prominenter Stelle parken. Es gab allerdings ein paar Pechvögel, die lange im Stau ausharren mussten und dementsprechend spät ankamen.
Diejenigen, die rechtzeitig vor Ort waren, konnten während des Nachmittags das sehenswerte Museum besichtigen. Es begreift sich als Erlebnisausstellung zur Entwicklung der individuellen Mobilität auf Rädern und geht aus einer ehemals privaten Sammlung hervor. Mich persönlich haben die Dioramen beeindruckt, die die jeweilig passende Epoche zu den Exponaten widerspiegeln.
Nach unserem Abendessen im motorsportlich dekorierten Raum – es war schon Nacht geworden – legten die Lotus-Fahrer die letzten Kilometer bis zum Hotel in Northeim zurück. Das Hotel FREIgeist liegt etwas versteckt in einem Wäldchen und hebt sich wohltuend vom Einerlei vieler anderer Hotels ab. Die Hardliner unter den Teilnehmern ließen den ersten gemeinsamen Abend natürlich an der Hotelbar ausklingen.
Freitag, 28. September: Bei leichtem Regen und herbstlichen Temperaturen nahmen wir nach dem reichhaltigen Frühstück die ersten Kilometer nach Drei Annen Hohne in Angriff. Am dortigen Bahnhof der Harzer Schmalspurbahn angelangt, kamen die Eisenbahn-Romantiker voll und ganz auf ihre Kosten. Mit einem historischen Dieseltriebwagen setzten wir unsere Reise nach Wernigerode fort.
Der Regen hatte sich mittlerweile verzogen und wir hatten ein paar Stunden Zeit, um das schöne Städtchen individuell zu erkunden.
Wernigerode wird übrigens auch als das Dampflokparadies bezeichnet und es trägt diesen Titel wohl zurecht. Davon konnten wir uns vor und während der Rückfahrt überzeugen. Von einer Aussichtsplattform neben dem Bahnsteig, konnten wir beobachten, wie unsere Dampflok mit der Nummer 99 222 vorbereitet und an die Waggons angekoppelt wurde.
Die Unerschrockenen unter uns, stellten sich während der Eisenbahnfahrt auf eine der offenen Plattformen der Waggons und inhalierten Rauch und Ruß, den das schwarze Ungetüm aus Stahl unentwegt absonderte.
Am Abend besuchten wir das Restaurant Kaiser Garten in Northeim und schlemmten fernöstliche Köstlichkeiten. Später im Hotel gabs natürlich wieder die obligatorischen „Kaltschalen“ an der Bar.
Samstag, 29. September: Es war noch kühl, aber die Sonne zeigte sich bereits, als die Ausfahrt nach Bad Harzburg startete. Ein ereignisreicher Tag lag vor uns. In Bad Harzburg angekommen, wurden die Fahrzeuge zentral in Kurparknähe abgestellt.
Von dort aus führte uns ein kleiner Fußmarsch zur Bushaltestelle Berliner Platz. Denn unser Ziel ist nur mit einem gasbetriebenen Linienbus erreichbar. Die Rabenklippe liegt nämlich mitten im Nationalpark Harz.
Dort angekommen, besuchten wir zunächst das Luchs-Gehege und waren verblüff, dass die Wildkatzen es geradezu genossen, von den Wanderern bestaunt zu werden.
Ein paar Schritte weiter, erreichten wir das Waldgasthaus Rabenklippe. Bei angenehmen Temperaturen und herrlichstem Sonnenschein genossen wir die grandiose Aussicht hinüber zum Brocken. Der Brocken ist mit 1141,2 Meter Höhe der höchste Berg im Mittelgebirge Harz und war zu Zeiten des kalten Kriegs mit seinen nach Westen gerichteten Antennen und Parabolspiegeln die Horch- und Lauschstation der ehemaligen DDR.
Im Gasthaus hatten wir reserviert und die Küche war darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass wir dort zu Mittagessen wollen. Leider war das Personal dieser Herausforderung nicht gewachsen, sodass einige von uns nach fast zwei Stunden Wartezeit das Lokal mit leerem Magen, aber dafür mit einem ziemlich „dicken Hals“ wieder verließen.
Wieder zurück in Bad Harzburg gab es glücklicherweise diverse Möglichkeiten den Hunger zu stillen, bevor der nächste Programmpunkt, nämlich der Bad Harzburger Baumwipfelpfad, angegangen wurde. Auf Baumkronenhöhe oder auch auf dem Skywalk konnten wir viel über die heimische Fauna und Flora lernen.
Ein Spaziergang durch das Stadtzentrum und vorbei am Spielcasino, welches der LCD Anno 2001 im Rahmen eines Events bereits besuchte, führte uns wieder zu den Fahrzeugen. Nun hatten wir noch wunderbare 95 Kilometer Straße vor uns und Günther Losacker bescherte im Führungsfahrzeug den ihm folgenden Teilnehmern – nicht ganz freiwillig – noch ein besonderes Highlight. Sein Lotus Elise MK1 verweigerte kurzerhand die Leistungsabgabe, obwohl das Auto am Vortag eine neue Starterbatterie spendiert bekam. Zum Glück hatte sich der Lotus eine unkritische Stelle ausgesucht, sodass viele fleißige Helfer – angeführt von Kai-Uwe Abel – das Problem an Ort und Stelle beheben konnten.
Das letzte Abendessen des Events fand im Hotel statt. Die Vorstandschaft des Clubs grillte eigenhändig am Feuerring auf der Hotelterrasse köstliche Wurst- und Fleischspezialitäten für die hungrigen Teilnehmer. Gegessen wurde aufgrund der herbstlichen Temperaturen im Restaurant, wo natürlich ein Buffet mit allerlei Beilagen vorbereitet war.
Später an der Bar kamen wir wieder einmal zu der Erkenntnis, dass auch ein langes Wochenende viel zu früh zu Ende geht. Denn am folgenden Morgen stand nach dem Frühstück schon wieder die individuelle Rückreise auf dem Programm.
Quellennachweis
Text: Uwe Michael Zerrweck
Fotos: Uwe Michael Zerrweck, Hotel Freigeist