Aktivitäten
Hessen - Event bei Gründau, 26. - 29.09.2019
Diesmal meinte es Petrus nicht gut mit uns. Verglichen mit den vorangegangenen Events Anno 2019 war das Wetter bei unserem Abschluss-Event im Vogelsberg mit Abstand das schlechteste. Es wäre gelogen, wenn man behaupten würde, dass dieser Umstand keinen Einfluss auf das Gesamtbild eines Club-Treffens hat. Aber wir machten das Beste daraus und hatten durchaus wieder viel Spaß bei unseren Unternehmungen.
Ausgangspunkt für die geplanten Exkursionen war das Hotel „Gut Hühnerhof“ bei Gründau im Hessischen. Der Anreisetag war zwar bewölkt, aber immerhin noch trocken. In der gemütlichen Sitzecke mit direktem Blick auf die Rezeption, genossen wir den ersten Cappuccino.
Kurz nach 19:00 Uhr wurde der obligatorische Sektempfang zelebriert und der erste Vorsitzende, Günther Losacker, begrüßte die Teilnehmer. Das Abendessen wurde im „Heckers Restaurant“ eingenommen. Das Restaurant gehört zwar zum weitläufigen Hotel-Komplex, ist aber nur durch einen strammen Fußmarsch oder besser – mit dem Auto zu erreichen. Das schöne Ambiente und das gute Essen entschädigten uns für diese Mühen.
Wieder zurück im Hotel, ließen wir den ersten gemeinsamen Abend im sogenannten „Wohnzimmer“ ausklingen. Der rustikal ausgestattete Raum unterm Dach wird zwar nicht bewirtet, aber die Gäste können sich am gut befüllten Kühlschrank selbst bedienen und ihren Verzehr unbürokratisch auf einer Strichliste notieren.
Der folgende Morgen – es war der Freitag – empfing uns mit Dauerregen. Da war bereits beim Frühstückstisch klar: Die Traktionskontrolle oder wahlweise das „Popometer“ werden während der Ausfahrt zur Wasserkuppe viel Arbeit haben. Per „Calimoto“ bahnten wir uns den Weg hinauf zur Wasserkuppe. Dort oben war es neblig, kalt, stürmisch und der Regen kam horizontal aus Nord-Ost. Kein guter Zeitpunkt um aus dem Auto auszusteigen.
Aber es half nichts. Um 12:00 Uhr erwartete man uns im Deutschen Segelflugmuseum. Eine nette Dame mit fundiertem Fachwissen, brachte uns die ausgestellten Exponate näher. Die 90-minütige Führung verlief äußerst kurzweilig und informativ. Zum krönenden Abschluss hatten wir die außergewöhnliche Gelegenheit, in die Restaurationswerkstatt zu schnuppern. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die „Wohlgerüche“, welche uns dort umgaben, weckten heftige Erinnerungen an meine Modellbau-Zeit. Die Duft-Mischung aus Holzleim, Polyester und weiteren Materialien ist unvergleichlich. Man war gerade dabei das Segelflugzeug „DFS-Meise Olympia“ zu restaurieren. Es sollte 1940 bei den Olympischen Spielen in Helsinki zum Einsatz kommen. Aber – wie wir heute wissen – hatte die Welt damals ganz andere Probleme. Die Einblicke in die Restaurationswerkstatt waren jedenfalls ein geradezu sinnliches Erlebnis.
Während der Rückfahrt zum Hotel mussten wir – ebenso wie am Vormittag – keinerlei Bedenken haben, dass unsere Fahrzeuge staubig werden könnten. Es regnete nämlich immer noch. Erst am späten Nachmittag hatte Petrus ein Einsehen, so dass unsere Fahrt zur „Ronneburg“ etwas angenehmer verlief. Gegen 18:00 Uhr öffneten sich die schweren Tore der Burg für uns und während der folgenden Führung lernten wir viel über das frühere Leben auf solch einer Festung. Im Burgrestaurant wurde derweil eine lange Tafel für uns vorbereitet. Dort schlemmten wir anschließend bis in den späten Abend.
Der Samstagmorgen empfing uns zwar bewölkt, aber der Regen hatte sich immerhin verzogen. Nach einem guten Frühstück wurden auf dem Hotelparkplatz noch rasch die „Calimotos“ synchronisiert, bevor wir unser erstes Tagesziel ansteuerten. Dort sollten unsere süßen Leckermäuler voll auf ihre Kosten kommen. Wir besuchten nämlich die kleinste Süßwaren-Manufaktur Deutschlands.
Bei „Keil-Süsswaren“ in Schotten-Wingershausen wurden wir in die Kunst der Schokokuss-Herstellung eingeweiht. Wolfgang Keil demonstrierte uns das Verfahren und gab ein paar Geheimnisse preis. Selbstverständlich wurden die Produkte an Ort und Stelle verkostet. Abschließend nahm jede Fahrzeugbesatzung noch ein „Care-Paket“ in Empfang, um dann das nächste Highlight anzusteuern.
Der Zufall wollte es, dass zeitgleich mit unserer Ausfahrt in Wölfersheim-Berstadt die „Classic-Days“ stattfanden. Unsere Clubmitglieder Carmen und Michael Berndt stellten dort ohnehin einige Lotus- Derivate aus. Was lag also näher, als das Ausstellungsgelände mit einigen weiteren Lotus-Fahrzeugen zu bereichern. Die Veranstalter empfingen uns freundlich und dirigierten unsere Truppe auf den abgesperrten Bereich. Jedes Team bekam bei der Einfahrt ein kleines Giveaway. Etwas später gab es bei der angrenzenden Bäckerei obendrein auch noch eine Tasse Kaffee for free.
Da auf unserer Agenda ein weiterer Programmpunkt stand, brachen wir um 13:00 Uhr schweren Herzens wieder auf. Den Besuch des „50er Jahre Museums“ in Büdingen wollten wir uns keinesfalls entgehen lassen. Es ist einer jener magischen Orte, wo ich gerne noch viel länger verweilt hätte, als es der Zeitplan zuließ. Die liebevoll zusammengetragenen Dinge des damaligen täglichen Lebens katapultierten uns mental zurück in die Zeit des Wirtschaftswunders. Das Museum ist quasi ein großes Diorama, in welchem man sich von einer Szene in die nächste bewegt. Sagenhaft!
Um den Blutzuckerspiegel auf dem ohnehin schon hohen Level zu halten – mein Hausarzt möge es mir verzeihen – besuchten wir anschließend das „SCHLOSSCAFÉ“. Das Schloss liegt, ebenso wie das Museum, im Zentrum von Büdingen und war fußläufig zu erreichen.
Derart gestärkt, waren wir gut auf das Abschieds-Abendessen im Hotel vorbereitet. Diesmal war im rustikalen Kellergewölbe des Haupthauses für uns eingedeckt worden. Im Verlauf des späteren Abends wurde uns wieder einmal klar: Auch ein sogenanntes langes 4-Tages-Event ist eigentlich viel zu kurz, denn am nächsten Morgen stand schon wieder die individuelle Rückreise auf dem Programm.
Quellennachweis
Text: Uwe Michael Zerrweck
Fotos: Uwe Michael Zerrweck, Hotel "Gut Hühnerhof"